Kampagne 2008


Kampagne 2008

 

Alle paar Tage, wenn es gerade wieder aus der Waesche kommt, ziehe ich mein Obama-T-Shirt an, nehme den Bus von Hamden nach New Haven, setze mich bei anhaltend freundlich-warmem Herbstwetter auf eine Tasse Kaffee vor das Café an der Ecke York Street / Elm Street und greife als lebende Litfaszsaeule in den Wahlkampf ein. Nicht ohne Erfolg, wie ich eben einem Umfrageergebnis in der heutigen Ausgabe der New York Times entnehme. Da kann das Hemd also nachher wieder ganz beruhigt in die Waesche gehen.

 

P.S.: Wie ich an das Hemd gekommen bin? Ging zum Hauptquartier der hiesigen Demokraten am New Haven Green und zueckte einen 20-Dollar-Schein, wurde aber sogleich an meinem (angeblich irischen) Akzent als Nicht-Amerikaner erkannt. “Wir duerfen laut Gesetz von Auslaendern kein Geld annehmen und Ihnen also folglich dieses T-Shirt nicht verkaufen!” sagte sehr bestimmt die junge Wahlkampfhelferin. “Und was nun?” fragte ich einigermassen erschuettert. “Nehmen Sie es doch einfach als Geschenk!” schlug sie vor. Und ich schlug ein.

 

Michael Augustin

New Haven, 15.X.2008

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